Anpassung

Die Anpassung - Das A und O


Du hältst gerade deinen ersten Lederbaumsattel in den Händen. 
Bevor du ihn auf dein Pferd legst und sogar damit reitest solltest du einiges wissen. 

Hier kannst du dich über die Grundlagen der Sattelanpassung für Baumsättel informieren. 

Das Prinzip eines Lederbaumsattels ist aber ein anderes, daher sind ein paar Grundsätze aus dem Video nicht übertragbar oder allgemeingültig. 

Die Anpassung deines Lederbaumsattels sollte ohne jede Unterlage geschehen.
Wenn du den Sattel gut angepasst hast kannst du eine ganz normale Schabracke/Satteldecke verwenden. Besonders gepolsterte Pads braucht man nicht unbedingt.
Bei dem Problem, dass der Sattel nicht aufhört sich in der Kammer vorne zu weiten kann man eine Schabracke mit Moosgummi Auflage verwenden, die das Rutschen der Klettkissen verhindert.
Liegt der ganze Sattel allgemein zu tief, d.h. zu nah am Pferderücken/am Widerrist kann man ein polsterbares Pad benutzen, damit der Sattel höher liegt (empfehlenswert sind die Grandeur-Satteldecken).

Welche Klettkissen für meinen Sattel?

Ich empfehle für runde Pferde mit wenig Widerrist die klassischen Klettkissen mit dieser Form zu nehmen:


Mit der L-Form habe ich negative Erfahrungen auf einem runden Hafi gemacht, die sich durch Vorrutschen und nach vorne Kippen äußerten. 


Anbringen der Klettkissen


Messe folgende Punkte an deinem Pferd aus:

  • Weite am Widerrist (mit seitlich mindestens 3 fingerbreite Platz)
  • Weite, wo der Widerrist in der Rücken übergeht (wo die "tragende Muskelpartie" beginnt, siehe Video)
  • Weite am Wirbelkanal weiter hinten (wo die "tragende Muskelpartie" beginnt, siehe Video)


Nach diesen Maßen klettest du die Klettkissen an deinen Sattel, aber bitte direkt am Pferd, sonst werden die Kissen zu weit. 
Dann wird gegurtet - und der Sattel wird vor allem vorne zu tief kommen. Das ist der Lederbaumeffekt, die Kammer geht durch den Zug von unten auf. Solange der Vorderzwiesel noch nicht den Widerrist berührt kann man aufsteigen und losreiten. Beobachte aber bitte die ganze Zeit ob weiterhin genug Platz dort ist.
Wenn du deine Hand vorne in die Kammer legst müssen vom Kissen bis zum oberen Widerristrand 3-4 Finger breit Platz sein, sonst wird der Widerrist seitlich gequetscht. 
In der Einreitphase des Lederbaumsattels wird der Sattel immer weiter vorne runter kommen und daher sei bitte geduldig und klette immer wieder ein bisschen enger, anstatt direkt viel zu eng zu kletten. 

Nun kommen wir zur Balance des Sattels. Die kann man nur mit Reitergewicht oder direkt nach dem Absitzen beurteilen.
Tiefster Punkt sollte in der Mitte des Sattels sein. 
Kippt der Sattel nach vorne ab, sodass der tiefste Punkt nach vorne verlagert wird, muss man den Schwerpunkt mit Klettkeilen verlagern, wenn man die normalen Klettkissen vorne nicht mehr enger kletten kann. 
Anderer Fall: Der Sattel kommt hinten zu tief, der Schwerpunkt liegt zu weit hinten, die Klettkissen können hinten am Wirbelkanal aber nicht enger geklettet werden. 
Dann sollte man das Klettkissen hinten erhöhen. Entweder durch Klettkeile, spezielle Klettkissen mit unterschiedlichen Stärken oder mit selbstgebastelten Klettkissen.


Die Gurtung

Weil Lederbaumsättel vor allem für runde Pferde mit wenig Widerrist und weit vorne liegender Gurtlage konzipiert wurden, findet man oft eine Vorgurtstrippe. Für Warmblüter mit normaler Gurtlage legt diese den Sattel zu weit nach hinten. Daher vorsicht.
Für ein klassisches Lederbaumsattel-Pferd ist diese Vorgurtstrippe nützlich und mit einem Mondgurt wird auch bei dicken Weidekugeln der Sattel nicht mehr nach vorne gezogen.
Falls keine Vorgurtstrippe am Sattel angebracht ist kann man einfach die vordere Strippe nach vorne versetzen lassen. 
Allgemeiner kleiner Tipp: Sattel dort auflegen, wo er liegen soll - von der Gurtlage senkrecht nach oben fahren bis zum Sattelblatt und noch höher. Dorthin sollte die vordere Gurtstrippe versetzt werden.




2 Kommentare:

  1. Das Video wird nicht gefunden :(

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  2. Hallo, kann ich den Lederbaumsattel auch ohne Klettkissen und gepolsterter Grandeurschabracke einreiten?

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